
(AGENPARL) – mar 29 novembre 2022 Pressemitteilung
Mit Bitte um Veröffentlichung Pressekontakt: dr. Julia Rizzo
Versuchszentrum Laimburg
Laimburg 6 – Pfatten | 39040 Auer | Italien
EUFRIN, das europäische Netzwerk zur Unterstützung von Forschung und Entwicklung im Obstbau, wird 30 Jahre alt
EUFRIN ist ein Netzwerk von Forschungseinrichtungen und Universitäten aus 25 europäischen Ländern mit dem gemeinsamen Vorhaben, die wissenschaftliche Forschung und technologische Entwicklung im Obstbau zu fördern. Das Ziel ist eine effizientere und nachhaltigere Produktion von Qualitätsobst. Das Netzwerk, das im Rahmen der Messe Interpoma in Bozen tagte, steht dieses Jahr unter dem Vorsitz des Versuchszentrums Laimburg. Hauptthema war die Digitalisierung im Obstbau, ein schnell wachsender Trend, dessen Bedeutung in Zukunft noch weiter zunehmen wird.
EUFRIN (European Fruit Research Institutes Network) ist ein Netzwerk, das Forschungsgruppen an Universitäten und Fachinstituten zusammenbringt, die auf Forschung und Entwicklung im Obstbau spezialisiert sind. Das Netzwerk wurde vor 30 Jahren mit neun Teilnehmerländern – Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, der Schweiz, Belgien, Dänemark, Griechenland und Italien – gegründet und umfasst heute 25 Mitgliedsländer.
Ziel ist es, gemeinsam Forschung, Entwicklung und Technologietransfer für eine nachhaltige Produktion von Qualitätsobst voranzutreiben und länderübergreifend zu koordinieren. Darüber hinaus tauschen sich die Forschenden im Rahmen von 15 themenspezifischen Arbeitsgruppen zu den neuesten Entwicklungen im Obstbau aus: So gibt es EUFRIN-Arbeitsgruppen zu Sortenwahl und Unterlagenselektion, Bewässerung, nachhaltige Produktion und Abfallminimierung, Nachernte und Fruchtqualität. Der EUFRIN-Vorstand hingegen tritt einmal im Jahr zusammen, um die laufenden Aktivitäten zu überprüfen, zu diskutieren, zu planen und umzusetzen. Dazu gehören auch die Vernetzung von Forschungskompetenzen und die Lobbyarbeit bei der Europäischen Kommission in diesem Fachbereich. Eine strategische Forschungsagenda wurde unter http://www.eufrin.eu veröffentlicht.
“Dieses Jahr lag der Fokus von EUFRIN auf der Digitalisierung im Obstbau”, erklärt Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg, der im Zeitraum 2020 bis 2022 den Vorsitz des Netzwerks innehat und ergänzt: „Neu eingeführt wurden auch die sogenannten „Living Labs“. Darunter verstehen wir Freilandinfrastrukturen, die es ermöglichen, neue und bestehende Technologien zu nutzen. Wir haben unser neues digitales Freilandlabor für den Obst- und Weinbau LIDO (Laimburg Integrated Digital Orchard) vorgestellt und die Möglichkeit aufgeworfen, ein Netz ähnlicher, miteinander verbundener Infrastrukturen in verschiedenen Mikroklimazonen in ganz Europa aufzubauen.“
Ziel der “Living Labs” – wie LIDO – ist es, Innovation und Digitalisierung zu erforschen und zu fördern, um für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerüstet zu sein. Unternehmen und Forschungsinstitute können diese Labors nutzen, um neue Technologien zu testen, zu überprüfen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Auf diese Weise wird eine qualitätsorientierte, effiziente sowie ökonomisch und ökologisch nachhaltige Lebensmittelproduktion gefördert.
LIDO – Laimburg Integrated Digital Orchard wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE 2014-2020, “Investitionen für Wachstum und Beschäftigung”) gefördert.
Das Versuchszentrum Laimburg
Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet und ist das Versuchszentrum für die Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelqualität. Durch wissenschaftlich fundierte Versuchstätigkeit und Forschung entwickeln wir Know-how, erarbeiten Problemlösungen und Innovationen für die Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung. Mit unserer Forschung sichern wir den Anbau und die Herstellung hochqualitativer landwirtschaftlicher Produkte in Südtirol und leisten einen konkreten Beitrag zur Entwicklung der lokalen Betriebe. Unser Tätigkeitsprogramm stimmen wir jedes Jahr in den Fachbeiratssitzungen mit Vertretern der Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung ab. Damit ist gewährleistet, dass unsere Forschungs- und Versuchsprogramme direkt auf die konkreten Erfordernisse der landwirtschaftlichen Praxis in Südtirol ausgerichtet sind. Jedes Jahr arbeiten unsere über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an etwa 350 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, vom Obst- und Weinbau über Sonderkulturen wie Gemüse und Beeren und der Berglandwirtschaft bis hin zu Lebensmittelverarbeitung und -qualität sowie Produktinnovation für die im Lebensmittelsektor tätigen Betriebe. Damit decken wir die gesamte Kette der Lebensmittelherstellung vom Anbau bis zum fertigen Produkt ab.AbbildungenAbb. 1-2: Vertreter des EUFRIN-Netzwerks während des Treffens auf der Messe Interpoma.
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