
(AGENPARL) – mer 08 febbraio 2023 Südtiroler Landtag
[Plenarsitzung – Muttersprachlicher Unterricht, Zweisprachigkeitsbestimmungen in der Sanität und Wahlwerbung der Verbände](https://www.landtag-bz.org/de/aktuelles/pm-landtag-aktuell.asp?art=Suedt673282)
Landtag – Anträge von Süd-Tiroler Freiheit und Team K. Gesetzentwurf der Grünen vorgestellt.
Die Schule sei der Schlüssel zur sprachlichen und kulturellen Identität, unterstrich Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit). Deshalb sei der Unterricht in der Muttersprache eine der wichtigsten Säulen der Südtiroler Autonomie. Nach dem Zweiten Weltkrieg sprachen 90 Prozent der Aostaner Französisch; nach Einführung gemischtsprachiger Schulen sprechen heute nur noch zwei Prozent Französisch. Da brauche man nicht mehr von Minderheitenschutz reden. Man müsse auch sehen, dass man ein Problem in der Schule habe, weil man nach 13 Jahren Italienischunterricht nicht ausreichende Sprachkenntnisse haben. Die Süd-Tiroler Freiheit möchte, dass die Schüler so viele Sprachen wie möglich sprechen. Doch der CLIL-Unterricht bringe nicht die Ergebnisse, die man sich wünschen würde. Das hänge auch damit zusammen, wie an Südtiroler Schulen Italienisch unterrichtet werde – nämlich nicht als Fremdsprache, sondern als Zweitsprache. Die Sprachkenntnisse der Schüler an den Oberschulen seien aber sehr unterschiedlich.
Der Abgeordnete Knoll wärme wieder die alte Debatte auf, bemerkte Brigitte Foppa (Grüne). Südtirol sei das einzige Land auf der Welt, in dem das Konzept des Unterrichts in der Muttersprache im Gegensatz zu jenem auf Mehrsprachigkeit stehe. Nur in Südtirol werde die Zweitsprache als Gefahr für die Erstsprache gesehen. Auf der ganzen Welt wisse man dagegen, dass die Erst-, die Zweitsprache lehrt, die Zweitsprache, die Dritt- und die Viertsprache. Fremdsprachen nehmen der Muttersprache keinen Platz weg. Es mache ihr viel mehr Sorgen, dass die jungen Menschen Angst vor der zweiten Sprache hätten. Da müsse man etwas dagegen tun. Man müsse sich aufmachen für die Welt – das wollten auch die Familien.
Alex Ploner (Team K) sagte, die Welt diskutiere gerade ChatGPT und Künstliche Intelligenz; wenn ein Fach in einer anderen Sprache unterrichtet werde, sei das nichts Schlechtes. CLIL gebe es nicht nur in Südtirol, sondern weltweit. Es funktioniere. Es müsse nicht über die Abschaffung gesprochen werden, sondern darüber, was man tun müsse, damit es auch hier funktioniere. Das Recht auf die Muttersprache beinhalte auch die Möglichkeit zum Verzicht, und das werde in Südtirol auch schon getan, wenn zum Beispiel deutschsprachige Familien ihre Kinder in den italienischen Kindergarten schicken.
Andreas Leiter Reber (Freiheitliche) bemerkte, man sei sich in der Aula wohl einig, dass der derzeitige Zweitsprachenunterricht verbessert werden müsse. Man sei nicht in Nordrhein-Westfalen oder in der Toskana, wo die Umwelt einsprachig sei, man sei eine Minderheit in einem Staat – und darauf sei der Sprachunterricht ausgerichtet. Man müsse froh um die Regelungen des Minderheitenschutzes in Südtirol sein, denn ohne diese wäre das Bild ein anderes.
Waltraud Deeg (SVP) erinnerte daran, dass sie an der Oberschule Rechts- und Volkswirtschaftslehre unterrichtet habe. Mehrsprachigkeit sei eine Bereicherung. In der Praxis sei es so, dass man im Rechts- und Wirtschaftskundeunterricht immer zweisprachig unterwegs sein, weil man etwa italienische Gesetzestexte oder Zeitungsartikel lese. Sie tue sich schwer damit, wenn man so tue, als sei das alles überholt – das sei es nicht. Sie sei im Austausch mit Aostanern, die sehr vor der mehrsprachigen Schule warnten. Dies bedeute aber nicht, dass man keine anderen Sprachen lernen könnte. Es sei nirgendwo verboten, sich in die eine oder andere Schule einzuschreiben, das sei eine Entscheidung der Eltern. Das Bewusstsein für den muttersprachlichen Unterricht stehe nicht im Gegensatz zu Weltoffenheit.
Myriam Atz Tammerle (Süd-Tiroler Freiheit) verwies darauf, dass im Internet Angebote zu finden sein, in drei Monaten eine Sprache zu lernen. In Südtirol reichten 1.700 Stunden in 13 Jahren dazu nicht; da müsse das Modell, die Methode angeschaut werden. CLIL sei nicht zielführend, aber eine Gefahr für den muttersprachlichen Unterricht. Es gebe viele Menschen in Südtirol, die in der Schule nicht so gut Sprachen gelernt hätten, und dann später aber noch eine dritte und eine vierte. Der muttersprachliche Unterricht dürfe nicht leiden.
Das Thema sei sehr heikel und heiß diskutiert, so Helmuth Renzler (SVP), es beinhalte aber auch einige Tatsachen zum Schutz der deutsch- und ladinischsprachigen Bewohner des Landes, die nicht geändert werden dürften. Der Artikel 19 werde bestimmt nicht angefochten, ebenso wenig wie der Proporz. Der muttersprachliche Unterricht sei ein Recht, das im Kindergarten und der Grundschule beginne. Zur Muttersprache brauche es die mentale Einstellung, aber wenn es eine Sprachvermischung gebe, dann sei das nicht mehr möglich. Das Ende einer Minderheit sei, wenn die Sprache einer Minderheit nicht mehr als Muttersprache wiederbelebt werde, sondern als Zweitsprache.
Riccardo Dello Sbarba (Grüne) wies die Mehrheit darauf hin, dass sich dieser Antrag gegen die derzeitige Schule richte, nicht gegen die gemischtsprachige Schule, die es nie geben werde. Unlängst sei eine Klasse eines Sprachenlyzeums aus Verona im Landtag zu Gast gewesen, diese Schüler hätten kein Wort Deutsch verstanden, obwohl sie es in der Schule lernten – das sei ein klassisches Beispiel dafür, wie Fremdsprachenunterricht ablaufe. Das Modell der Zweitsprache solle beibehalten bleiben, denn es funktioniere.
Paula Bacher (SVP) sagte, sie könne zwar öfter Meinungen mit Sven Knoll teilen – in diesem Fall aber nicht. Sie habe 30 Jahre an der Grundschule unterrichtet. Es gebe so viele Möglichkeiten, wie man Sprachen lernen könne, ohne den Artikel 19 anzugreifen.
Die SVP werde den Beschlussantrag nicht annehmen, sagte Magdalena Amhof (SVP). Ein Teil davon könnte zwar von jedem mitgetragen werden. Doch das Autonomiestatut sei für die SVP eine Verfassung, dieses stelle niemand in keinster Weise in Frage. Deshalb frage sie sich, warum der Landtag aufgefordert werde, über die Unantastbarkeit desselben abzustimmen. CLIL sei kein Experiment, sondern eine wissenschaftlich fundierte Methode.
Ein gutes Sprachenlernen, so LR Philipp Achammer, sei möglich. Es gebe sehr unterschiedliche Situationen im Land. Ein paar Dinge seien sicherlich zu verbessern. Aufgrund der Sprachumgebung habe man häufig die Situation, dass italienisch außerhalb der Schule kaum gesprochen werde. Es sei festgelegt worden, dass Sprachanwendung im Mittelpunkt stehe. Fremdsprachendidaktik sei als verpflichtendes Modul in die Ausbildung der Zweitsprachenlehrpersonen aufgenommen worden. Doch viele der italienischen Lehrpersonen würden nicht in Südtirol ausgebildet. Es bringe nichts, Sprachen gegeneinander auszuspielen. Er sei für einen guten, gefestigten Muttersprachenunterricht, und sei dagegen, diesen zu verwässern; er sei aber auch für einen guten Italienischunterricht. In den vierten und fünften Klassen der Oberschulen würden 32 Wochenstunden CLIL, davon zum Großteil in Englisch unterrichtet. CLIL sei kein Allheilmittel, sondern eine Möglichkeit. Man müsse die Sprachumgebung anschauen und dann entscheiden. Er sei der Meinung, dass man nicht in ein System hineinfallen dürfe, mit Anträgen dies und jenes zu bekräftigen – so wie in diesem Fall den Artikel 19. Dieser stehe im Autonomiestatut. Man werde weiter daran arbeiten, den Zweitsprachenunterricht zu verbessern.
Punkt 1 sei so wichtig, betonte Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit), da kein anderer Artikel des Autonomiestatus so stark unter Beschuss sei. Den Eltern werde eingeredet, dass muttersprachlicher Unterricht etwas Rückwärtsgewandtes sei. Deshalb sei es wichtig, immer wieder auf diesen Artikel 19 hinzuweisen; es sei – wenn man so wolle – eine Imagekampagne für den Artikel 19. Man habe die gesamte italienischsprachige Kultur vor der Haustür, heiße es immer – in den Diskussionen im Landtag werde dagegen nie davon gesprochen, dass man die gesamte deutschsprachige Kultur vor der Haustür habe. Autonomiepolitisch sei es gefährlich, dass die Südtiroler nicht mehr Südtiroler seien, wenn sie nicht als Südtiroler aufwachsen – Italiener blieben indes immer Italiener. Mehrsprachigkeit bedeute, auch außerhalb der Schule mehrsprachig zu sein. Wenn die Quantität des Sprachunterrichts nicht zum gewünschten Ergebnis geführt habe, dann muss dies an der Qualität liegen. Man müsse sich die Situation in anderen Minderheitengebieten ansehen, wo nichts mehr übrig sei von der Muttersprache. Deshalb gelte es vorsichtig mit Experimenten zu sein.
Der Antrag wurde in Teilabstimmungen zu den Prämissen und den einzelnen Punkten mehrheitlich abgelehnt.
Ende letzten Jahres, erinnerte Paul Köllensperger (Team K), habe eine Tageszeitung darüber berichtet, dass ein Hausarzt zum wiederholten Male die C1-Prüfung nicht bestanden und deshalb seine Praxis aufgegeben habe. Indes spitze sich der Mangel an Ärzte- und Pflegepersonal in Südtirol zu. 2019 wurde die Zeitspanne für das Erlangen des Zweisprachigkeitsnachweises C1 von zwei auf fünf Jahre erhöht. Ein Blick nach Norden zeige, dass im deutschen Sprachraum für nicht-deutsche Ärzte – auch Italiener gingen dorthin – der Besitz des B2-Nachweises und eine zusätzliche fachspezifische Prüfung auf C1-Niveau vorgeschrieben seien. Das Prinzip der Zweisprachigkeit in Südtirol müsse natürlich bleiben, aber gerade bei den Ärzten und wegen des Fachkräftemangels in diesem Bereich sei das C1-Niveau allgemeinsprachlich nicht wesentlich. Dazu stehe dem Recht auf Nutzung der Muttersprache ein Recht auf Betreuung gegenüber.
Diego Nicolini (5 Sterne Bewegung) erklärte, er würde den Antrag unterstützen. Auch er habe bereits Anträge in diese Richtung eingebracht. Das Phänomen der “Medici a gettone” sei immer weiter verbreitet: Dies seien Ärzte, die im Sanitätsbetrieb kündigen, um sich über Genossenschaften wieder anstellen zu lassen und so keinen Zweisprachigkeitsnachweis bräuchten. In Kalabrien seien kürzlich 50 Ärzte aus Kuba vom Sanitätsbetrieb eingestellt worden, die zuvor einen einmonatigen Italienischkurs besucht hätten; mit diesen sei man dort sehr zufrieden.
Franz Ploner (Team K) verwies auf die Diskussion über die Sprachkenntnisse. Die “Gettoni” seien auch ihm bekannt. In der Berufsanerkennungsrichtlinie der EU stehe, dass man die Kenntnisse der Landessprache haben müsse, wenn man sich in die Berufskammer des Landes einschreiben wolle. In Südtirol gebe es den Sonderfall mit den beiden Landessprachen; man habe versucht dies zu regeln. C1 ist die fachbezogene Sprache, B2 könne mit Intensivkursen in wenigen Wochen erlernt werden. Würde die Regelung nicht so, wie vorgeschlagen kommen, könnten Fachkräfte verloren werden.
Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) sagte, die Zweisprachigkeit – gemeint sei die Deutschsprachigkeit – in der öffentlichen Hand werde im Land als Problem gesehen. Um dieses Problem zu umgehen, müsse sich das Land etwas einfallen lassen – dies sei die Sichtweise, die sich in den vergangenen Jahren etabliert habe. Wenn man darauf angewiesen sei, Ärzte aus dem Ausland nach Südtirol zu holen, dann müssten diese bevor sie mit Patienten in Kontakt kämen, beide Landessprachen erlernen, nicht erst während des Arbeitens, da hätten sie anderes zu tun. Es sei erwiesen, dass die Qualität der medizinischen Behandlung darunter leide, wenn die Sprachkenntnisse fehlten. Der Sanitätsbetrieb sei noch nie so italienisch gewesen wie seit einigen Jahren. Er sage “nein” zu diesem Antrag.
Er verstehe diesen Antrag nicht, so Helmuth Renzler (SVP). Er gehe davon aus, dass er die deutsche Sprach verstehe, aber wenn er ein ärztliches Zeugnis lesen wolle, dann gelinge das nicht. Er fände es deshalb notwendig, wenn ein Arzt auch allgemeinsprachlich C1 sprechen könne, denn dieser müsse Dinge erklären für das B2-Niveau nicht ausreiche. Er wolle mit seinem Hausarzt in seiner Muttersprache zu reden. Und wie sei es mit anderen Berufen, solle man auch bei diesen zwischen allgemeinsprachlich und fachspezifisch unterscheiden? Und wie würden die Punkte für den Zweisprachigkeitsnachweis bei Wettbewerben vergeben? Er habe auch die Ausnahmebestimmungen mit fünf Jahren abgelehnt – auch diese könnten nicht die Lösungen des Problems sein.
Brigitte Foppa (Grüne) merkte an, sie habe den Eindruck, man diskutiere über eine Ideal- und eine Realwelt. Meistens gehe es darum, wo man hinwolle, doch man könne sich demgegenüber der Realwelt nicht verschließen. Das Fehlen der Zweisprachigkeit sei ein Problem. Die Idealwelt wäre: Unser Land hat drei Sprachgruppen, die öffentlichen Stellen werden auf diese verteilt. Das sei aber nicht möglich, deshalb habe man in den vergangenen Jahren die Vorschriften rund um den Proporz an die Realwelt angepasst. Ein anderssprachiger Arzt sei besser als kein Arzt, davon sei sie überzeugt.
Hanspeter Staffler (Grüne) sagte, es sei eigenartig, dass der vom Abgeordneten Köllensperger angesprochene Hausarzt drei Jahre Zeit gehabt hätte, den Sprachnachweis zu erbringen, demgegenüber die Ärzte im Krankenhaus aber fünf Jahre. Der angesprochene Hausarzt sei auch seiner gewesen, man habe sich mit ihm bestens auf Deutsch unterhalten können – er wisse jedoch nicht auf welchem offiziellen Niveau.
Myriam Atz Tammerle (Süd-Tiroler Freiheit) bemerkte, dass gerade eben noch über die zwei, drei oder vier Sprachen gesprochen worden sei, die Schüler im Land lernen sollten, doch nun sei schon die Kenntnis von zwei Sprachen zu viel. Menschen würden resignieren, weil das Recht des Gebrauchs auf Muttersprache im öffentlichen Dienst unterwandert werde. Es sei Symptom- und nicht Ursachenbekämpfung, wenn drei oder fünf Jahre Zeit bleibe. Gründend auf das Autonomiestatut gebe es das Recht auf Gebrauch der Muttersprache, dieses werde ausgehöhlt und das in verschiedenen Bereichen – Krankenhaus, Polizei etc. Die deutschsprachige Bevölkerung müsse immer zurückstecken.
Es sei dies ein heikles Thema, meinte Marco Galateo(Fratelli d’Italia). Einmal gehe es darum, so viel Fachpersonal wie möglich für die Gesundheitsversorge zu bekommen, das andere sei das “Herz der Autonomie“, die dieser Antrag treffe. Er erinnerte an eine mit der Mehrheit abgesprochene Tagesordnung, mit der die Fristen für den Spracherwerb zwischen Allgemein- und Krankenhausärzten angeglichen werden sollen. Er werde gegen den Antrag stimmen, da das Thema noch zu vertiefen sei und da das Pflegepersonal nicht berücksichtigt werde.
LH Arno Kompatscher erklärte, die Eintragung in die Ärztekammer und die Aufnahme in den öffentlichen Dienst seien zwei verschiedene Dinge. Auch der Staat verlange, dass die Ärzte die Sprache sprechen, die die Landessprache sei. Man habe bei Gesprächen in Rom zum Thema zum einen mit dem Autonomiestatut argumentiert; zum anderen damit, dass die EU sage, die Limitierung müsse die Landessprachen betreffen. Es sei nun eine Durchführungsverordnung auf den Weg gebracht worden, die vorsehe, dass für alle Eintragungen in ein Berufsverzeichnis in Südtirol auch nur die deutsche Sprache ausreiche. Der Gesundheitsschutz sei ein wesentliches Recht. Abweichungen gebe es nicht nur bei den Sprachkenntnissen, sondern auch beim Proporz. Diese Abweichungen müssten begründet sein und explizit als Ausnahme definiert und befristet sein. Für die Anstellung mit unbefristetem Vertrag brauche es aber ganz klar den entsprechenden Zweisprachigkeitsnachweis. Man habe es mit der Ausweitung auf fünf Jahre bei den befristeten Verträgen geschafft, eine Ausnahme vom europäischen Arbeitsrecht zu bekommen. Die Basismediziner seien Freiberufler, das sei ein anderes Gesetz; dies sei der Grund für den Unterschied. Die Grenze “unbefristete Beschäftigung – Sprachkenntnisse” müsse bleiben. Man werde dem Antrag nicht zustimmen. Man könne nicht immer ad hoc auf auftretende Probleme reagieren; sonst müsse man dies auch für andere Berufe machen. Und es gebe auch Südtiroler, die die Prüfung nicht schaffen würden, und für diese gebe es auch keine Ausnahmen. Die Crashkurse seien bereits in Planung; man müsse die Mitarbeiter beim Spracherwerb unterstützen.
In der Diskussion kämen komische Bemerkungen zutage, erklärte Paul Köllensperger (Team K). Man wolle sehr wohl, dass die Ärzte zweisprachig seien. Aber man müsse realpolitisch sein. B2 sei der normale sprachliche Umgang. Die EU-Norm 36 verlange B2 und nicht C1; in anderen Ländern werde damit gearbeitet. Man werde hier reagieren müssen, weil es ein verfassungsmäßiges Recht auf eine angemessene gesundheitliche Versorgung in einer angemessenen Zeit gebe. Der Beschlussantrag sei ein Kompromiss, um den aktuellen Erfordernissen gerecht zu werden.
Der Antrag wurde mit 10 Ja, 19 Nein und 3 Enthaltungen abgelehnt.
[Landesgesetzentwurf Nr. 5/18](https://r.news.siag.it/tr/cl/z-0zL3aWFDblH8Chhc0Ej1fr-H6iW0lDPSYTXmjAUL-AhL0b_pf9RE3ntB2JT8AxY3eCTaikGDBJSHURotkOdjQaqGqtFibd7htklQh4OP9xviOQt15S515MN8xVw7IZ5wqUNNnGSc79Cn_VK380-0l_aQ_8a8KntABpEOZ5vE74ctV7IpnMJPmXgdp1mOvlSvbsi_RWzkhMxUadLLSamDmKtFW7239g-Yjoy0JKP5liFrXTbim7MhBV0f5jdpJgCE32wVL9rmbG_yi8uaVVQcQ9vtvKQHNpmFqoc6cW0PuemQcsJIRvRVjr9QMIGTRRLQajq_s15c6OyacYnl9i0f-6lk-BXKpVTwMZp11jyGWg3Vsw)Bestimmungen über die Wahlwerbung von Vereinen, Verbänden und Gewerkschaften (vorgelegt von den Abg. Foppa, Dello Sbarba und Staffler): Der Gesetzentwurf will, wie es im Begleitbericht der Einbringerin Brigitte Foppa (Grüne) heißt, eine Lücke in der Gesetzgebung schließen. Ab dem 60. Tag vor dem Wahltag ist Verbänden, Vereinigungen und Gewerkschaften, die gemeinnützigen Charakter haben, nämlich jegliche Werbetätigkeit für Kandidaten und Parteien verboten. Doch im Hinblick auf Landtagswahlen gebe es Unklarheiten wegen der Anwendbarkeit von Sanktionen gegenüber diesen Organisationen, weil im entsprechenden Gesetz Angaben fehlten.
Brigitte Foppa (Grüne) schickte voraus, dass es eine Seltenheit sei, dass im Landtag ein Gesetzentwurf der Opposition behandelt werde, angenommen würden sie nie. Gesetzentwürfe der Opposition könnten nur behandelt werden, wenn die gesamte Minderheit zusammenspiele, ansonsten würden ausschließlich Beschlussanträge der Opposition behandelt. Dies wolle die Opposition ändern. Zum Gesetzentwurf sagte Foppa es sei wichtig, im politischen Tun im Landtag frei zu sein – deshalb sei der Entwurf ein Plädoyer für ein freies Mandat. Doch vor Gemeinderats- und vor allem vor Landtagswahlen gebe es stets das Spiel der Verbände, die für einzelne Parteien und Kandidaten werben. Das sei aus demokratischer Sicht nicht korrekt. Es gebe das Verbot für Verbände, Vereinigungen und Gewerkschaften bereits, ab dem 60. Tag vor dem Wahltag Wahlwerbung zu machen – allerdings ohne Sanktionen. Im Regionalrat sei ein ähnlicher Gesetzesvorschlag wie der vorliegende abgelehnt worden, im Hinblick darauf, dass es nun Landeswahlgesetze gebe – diese hätten dies aber nicht übernommen. Im vorliegenden Gesetzentwurf sei nun eine Sanktion vorgesehen: eine Strafzahlung im Ausmaß von 50 Prozent der öffentlichen Mittel, die dem Verband, der Vereinigung oder der Gewerkschaft im Vorjahr ausbezahlt wurden. Diejenigen, die sich nicht an das Verbot halten, werden auf der Homepage des Landtages samt Angabe der dafür verwendeten Geldmittel veröffentlicht. Sie habe nichts gegen Interessensvertretungen, so die Abgeordnete, sie sei nur gegen die starke Verflechtung. Die Interessenvertretungen seien im Landtag festgefressen und verankert. Ihr sei dies etwa in den vergangenen Monaten bei der Diskussion um die Bettenbremse bzw. den Bettenstopp wieder aufgefallen..
[Die Diskussion zum Landesgesetzentwurf wird morgen, Donnerstag, 9. Februar, ab 10 Uhr fortgesetzt.](https://r.news.siag.it/tr/cl/AZuZ2Y1GmGnyDktC5uCnmHuxjd2BPcQAVAxqRbJ5EagkeVh-QGL3xkB27slwWCPM3inS0c7_HFBA6xybaGdeNElPCU5Y3uaAjQn4rQCYaXEIr1o57DKMMgWBHO-HI8RWrdBQ–m2gptkW6zGu3CYSGasadX3QhGCw_LimcTmhtxmflDwZkBHY0Mc5_z7oEGA-4cJTHq7ZC3zAnbS1H_GMf8v_fPeCTAELrjvWFMGJg7eeNfEF-9hbcUau9EfZRNmzMwwjGxYGkpCUQ)
(Autor: tres)
[zum Gesamtarchiv der Pressemitteilungen](https://r.news.siag.it/tr/cl/qHVlOXDGryBP4yOwwzBGmlRKkfRggFpuyJUwOym8eWCAMn3l8gyxzwBZa3KdXnftUhxooo8GJfhwCvzx6KSm43U1Egb2R-UkMiC1YUkfoAMH88NUY-JT3BDMe2QAQdRxjgHS0ShmeaG1V1mMO0QSGVMdCa6KxPvv2vIetIvkiuNqho7dLnCygLj4aydQdrE3eiqasZnscq88cQ02hR7J4X8mL5dC2u_XmYb7-9U5JMdnCcxX2ASmW8ddoKVZzn1r5z5BNLTuVw0)
Realisierung: [Südtiroler Informatik AG](https://r.news.siag.it/tr/cl/pwXyj44qvuLb5sUeD9wHHjez3FFz_acrBq48IHtcoQMOiWWSFLk-4mPTSAeqyHJiZBBGQJUG8WwJOlSK5uXG9k4QemqsXU0TK4d59sqJmvPMKZf6VrX3NvK6T92mA7pcGRd7MWyfv3ot6QQ-q5qYWfCqHQ2X4YkTEytzga6t1f4lkD55lNeGktAtK9-2hpX0TF8yvc_iUA)
[CIVIS.bz.it](https://r.news.siag.it/tr/cl/q7F7-ba6YD2kBEDveLfy9VzrVQYFKwSH7-MUJi29gdQbl_7xaNLbi8vu1lXkGGePe_zxBt_fL9R6roh-Kd_L6nkMy-ZA-0noalmlpfaY8oYk2XPh_1jA3ySJWfaAP_6hspVFbPHTzRQ4-KmM9OmhLXurJBx6v2Z_iTszV_gqs1o4sp4_bYkxhNaSLoILq4fay4NlPglzty30Ew)